Samstag, 8. Oktober 2022

Riegelverkostung – Marabou „Japp“

Diese Riegelware wurde mir von der werten Tovaritsch Galinskarovskajowitsch zur Verkostung zur Verfügung gestellt. Dafür Dank.
  

Was steht drauf:  Milk Chocolat with cocoa meringue and caramel

 Hüftgoldfaktor: 264 Kalorien dat Stück

 Erster Eindruck: Tjapp… was soll man sagen? Das Ding sieht mit seinen roten, goldumrandeten gegen einen schwarzen Untergrund imponierenden Buchstaben in eben der gleichen Type ziemlich so aus, wie man einen schwedischen Abklatsch des absoluten Klassikerriegels zu Ehren des römischen Kriegsgottes erwarten würde. Ich gehe einfach mal davon aus, daß der altnordische Gott des Krieges, vielleicht auch nur besoffenen Raufhändels, „Japp“ heißt. Das wäre zwar etwas albern und weniger respekteinflössend als „Mars“ oder „Ares“ aber viele nordische Begriffe klingen ja irgendwie lustig, niedlich, goldig oder leicht vetrottelt, so wie Bröllop, Polisi, hygge, Brömmsje, Kötbullar, Plopsi etc.

Unter seinem glattplastilinem Cape hält Japp denn auch gleich zwei kurze, etwas breitere, dafür leicht flachere Bärrchen bereit, die ebenfalls, auch geruchlich an den Gott und erdnahen Rotplaneten erinnern, allerdings schwer von ihrer ruppigen Überfahrt auf rauher Nordsee im Drachenboot gezeichnet sind.

 Mundhaptik: Der erste Bissen segelt in den Mund, richtet dort aber keinesfalls bartsträubende, schwertschwingende Verheerung an, sondern fordert lediglich großamplitudige, wogenhafte Kauhübe, um ihm in seiner zäh-creme-pastigen und dabei recht angenehmen Kauigkeit beizukommen. Japp ist eben doch kein echter Wikinger, kein Krieger, kein Zerstörer, haut nicht, sticht nicht, schreit nicht Blut und Mord, sondern zieht beim Reinkommen die Schuhe aus, hängt die Cordjacke an den Haken, schlüpft in seine „Søren der Elch“-Hushpuppies und läßt sich dann, zum Gruße freundlich nickend, bräsig auf der Racamière nieder, wo er sich den geölten Hipster-Bart streicht und sich sein Embonpoint als gemütlicher Reif Schwarte vorwölbt. Japp könnte auch Jochen heißen.

 Geschmack: Es wundert sicher nicht, daß Japp keinerlei metallische Note hat, weder vom Blute der Feinde, noch vom theatralischen Ablecken der knochenspaltenden Axtklinge. Während ein mordlüsterner Wikinger, nennen wir ihn Asgeir Thornesson, noch tropfend von Gedärm und Tränen der feisten englischen Mönche, die er soeben im Dutzend niedergemacht, am Feuer trocknend wohl einen Geschmack wie von Japp empört als verweichlicht, unmännlich und seine Chancen auf einen Platz in Valhalla nicht gerade verbessernd geziehen hätte, findet sich genau dieser Geschmack in Jochens großlumiger „Paddington“-Tasse wieder, in die er, schon in seinem Peanuts-Schlafanzug aus Frottier, in den dicken Kakao (3,8% Milch, Schuß Sahne, geschmolzene Nougat-Schokolade) noch einen großzügigen Schuß Karamellsirups und eine Handvoll Mini-Marshmallows gegeben hat.

 Fazit:  Ja, also, ich bin der Japp so, ne, ich arbeite gerne mit Menschen und ich würd gern ma’n Stück weit in der Gruppe über meinen Schokoriegel diskutieren, ne?

 

 



 

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