Diese Riegelware wurde mir von der werten Tovaritsch Galinskarovskajowitsch zur Verkostung zur Verfügung gestellt. Dafür Dank.
Was steht drauf: XXL – tej, ltt nyilik
Hüftgoldfaktor: 220
Kalorien dat Stück
Erster Eindruck: Wenn
der Bolsonaro der Tropentrump oder der Zuckerhuthitler ist, was ist denn dann
der Orban? Der Balaton-Kim, der Puszta-Pol-Pot? In Anbetracht der
gelb-grün-blauen Gestaltung der Riegelhülle, des Hinweises auf körperliche
Ertüchtigung im Riegelnamen und der randständigen Angabe „XXL“ liegt jedenfalls
die Assoziation zu Brasilien und von dessen derzeitigem Autokraten die
Überleitung zum frisch neu ermächtigten Gulasch-Diktator nicht fern. Das paßt
ja auch, ist „Sport“ doch einereseits ein ungarischer Riegel und andererseits
etwas, wozu Menschenfreund Orban die Leute nun einfach zwingen könnte, zur
Wehrkrafterhaltung und Kräftigung des Volkskörpers für die Jagd auf Flüchtlinge
und EU-Prinzipien.
Streift man die etwas altbackene, vielleicht wie ein vom
kommunistischen Bruder- und Genossenstaat DDR ausgemusterter und hier
zweitverwendeter 200%-Polyester-Dauerlaufanzug der 80er-Jahre aus dem
Textilkombinat Zwickau wirkende Hülse ab, kommt ein spack-brauner, gedrungener
Schokobarren mit strukturloser Oberfläche zum Vorschein, auf der sich lediglich
zwei Löcher befinden, Blaslöcher vermutlich, oder Ani, aus denen der recht
penetrante und leider marzipanige Geruch von „Sport“ herausflatuliert.
Mundhaptik: Sowenig,
wie mit der Machtergreifung des Marquis von O. hatte ich mit dem gerechnet, was
in Sport so los ist: denn genau wie ersterer ist letzter innerlich komplett
strukturlos und nur mit einem stumpfen, zähen braunen Pampe gefüllt.
Entsprechend kaut sich das ganze eher unerfreulich. Man knackst das
Schokogehäuse durch und dann verbremsen sich die Zähne recht schnell im
undifferenzierten Braunschmalz, der sich rasch in einen unangenehmen Malmmölm
wandelt, den man schnellsmöglich loswerden wird, wofür sich natürlich
Runterschlucken anbietet, was man aber eigentlich auch nicht will.
Geschmack: Fool me
once, shame on you – ein zweites Mal verarscht „Sport“ mich aber nicht, denn
wer so komisch aussieht, riecht und sich kaut, kann nicht erwarten, daß man
geschmackliche Wunderdinge erwartet. Ich habe also nichts erwartet und weiß
Darwin das habe ich bekommen, wenngleich ich mich immer noch frage, wie „Sport“
es schafft, aus seinem nougatbraunen Faschokern heraus derart unverfroren nach
Marzipan zu schmecken. Was soll ich sagen: wie jeder Feingeist von Kultur,
Façon und Gusto verabscheue auch ich jene ungustiöseste aller möglichen
Erscheinungsformen der Mandel und daß sich in den Marzipan-Hautgout dieser
Ausgeburt von Naschware noch eine Spur jenes schlechte Schokolade schlecht
nachempfindenden Geschmacks mischt, wie man ihn von diesen fahlbraunen
Schokomünzen aus der Kindheit kennt (,wo man immer erst von beiden Seiten diese
goldfarbene Metallfolie abpiddeln mußte,) macht es um soviel besser, wie wenn
der Zahnarzt bei einer unbetäubten Wurzelkanalbehandlung statt „Pur“ die „Toten
Hosen“ laufen lassen würde (also minimal).
Fazit: Die Ungarn,
so scheint es, machen nicht nur keinen Weg, sondern auch keine ordentlichen
Schokoriegel. Vielleicht sollte der Ungarn wie der Brite tun: Hungxit anyone? Sport
ist Mord.