Was steht drauf: od 1955 roku – Smak Orzechowy
Hüftgoldfaktor: 184 Kalorien dat Stück
Erster Eindruck: Das
ist nicht mein erstes Rodeo auf des ollen Prinzen Polo-Klepper – wir erinnern uns. Aber offenbar hat sich auch der charakteristisch kanisterköpfige
Ostnachbar dieses Moppeds angenommen und ihm nicht nur einen eigenen Anstrich,
grün, wie die Wälder der Kaschubei, sondern offenbar auch einen „Smak“ nach … ähm…
„Orzechowy“ verpasst. Was mag das nur sein? Erbsensuppe – daher die Farbe? Neid
auf den Westen – daher die Farbe? Barschtsch aus Russenblut – und die Farbe,
weil Rot halt geklaut aus war? Man weiß es nicht, man riecht es auch
nicht, wenn man den Barren aus seinem Metallic-Verpackungsjanker auswickelt und
hinschnüffelt (da erscheint nur schmalschultriges Kakaoaroma mit einer leicht
pomadigen Zweitstimme). Ausgepackt sieht der grüne Prinz übrigens und natürlich
aus, wie jeder einzelne andere Schokowaffelriegel dieses und aller paralleler
Universen und bedarf keiner weiteren Besingung.
Mundhaptik: Es bröselt, knuspert, beißt und kaut sich genau so, wie man es von einem schokoüberzogenen, dünnen Stapel Waffellamellen, isoliert und gebunden durch ebensodünne Schichten aus einer Art Haftmasse undifferenzierbarer Konsisten, erwartet. Es sind abwechselnd insgesamt drei dünne Waffellamellen mit zwei 'auch-'auch-dünnen Schokocremeschichten wie ein Kartenstapel übereinandergelegt und durch Schokolade in dieser Form fixiert worden. Derlei Produkte kauen sich ja immer etwas staubig und wüstensportmäßig und auch dieser knuspert leidlich aber auch a weng dröge vor sich hin.
So.
Ich habe übrigens die Beschreibung der Mundhaptik aus
Bausteinen früherer Waffelriegelmundhaptikbeschreibungen zuammengeklaut (verstehen Sie? 😉). Hat keiner gemerkt, ne? Is' nämlich immer datselbe mit den Waffelriegeln und man kann ja nicht jedesmal die gleiche Sülze schreiben....
Geschmack: Wat soll ich sagen? Es ist ein verdammter Schokowaffelriegel. Den kriegt nicht mal der Pole richtig mies hin, selbst wenn er angeblich nach Orzechowy schmecken soll. Zugegeben, das Ding war nicht mehr ganz frisch und es ist offenbar auch keine Extrazutat drin, die ihm ein gewisses Panaché hätte verleihen können. Also haben wir es hier mit einem trockenen, leicht muffigen, pflichtschuldig minimalsüßen, schokoverweigernden, vollkommen unglamourösen, unbravourösen und keinerlei Adel ausstrahlenden, im Abgang aromaeinsilbigen Krümmelproletarier zu tun. Ist halt eben doch nicht Prinz Polo sondern eher Prinz PolEN: ein fader Seitenscheitel, ein gebrauchter Skoda Popel, ein mit unterschwelliger Bitterkeit angedickter, freudlos-ausdruckloser Gesichtsausdruck, ein einsamer Fußmarsch unter bleigrauem Himmel durch 300 km Mansureneinöde in Gestalt eines Schokowaffelriegels.
Fazit: Wenn ich jemals einst Prinz gewesen wäre in Arkadien hätte ich weder Polo gespielt noch diesen Riegel gegessen. Currrrva!