Samstag, 5. Februar 2022

Riegelverkostung – Zetti Bambina

Was steht drauf:  Vollmilchbutterkaramell mit gerösteten Haselnusssplittern umhüllt von zartschmelzender Vollmilchschokolade

Hüftgoldfaktor: 211 Kalorien dat Stück

Erster Eindruck: Ach nee! Nach so langer Zeit mal wieder ein Riegel von der Ost-Riegelfirma Zetti. Sollte mich nicht wundern, war ja schließlich dabei, als das Ding in einem Subbrmorggd in der Zone im Osten gekooft wurde. Und auch die Hüllengestaltung mit der glücklichen Kuh in idealisierter Graslandschaft unter blauem Wölckenhimmel erinnert mich an einen anderen Riegel von noch weiter östlich, den ich schonmal unter hatte.

Woher aber kommt der italienische Name, der „Mädchen“ bedeutet? Ist das ein Riegel nur für Mädchen? Wußte der Marketingfuzzi es nicht besser? Oder dachte der Enriegöh, daß durch diese südländisch melodische Benennung seinem Brödüggd, dem man auf den ersten und auch folgende Blicke wohl kaum weltläufigen Charme und kulinarische Sophistiziertheit beizumessen hätte, ein gewisses spielerisch kosmopolitisches Flair zuwachsen müsse?

Man weiß es nicht, das qua vielversprechender Beschriftung angekündigte Nachvergnügen deutet sich im ausgepackten Zustand jedenfalls noch nicht an: hier imponiert Bambina lediglich als sehr breiter, wenig hoher, nur sehr schwach schokooberflächenstrukturierter Flachmann dessen Inneres optisch an eine Schicht bröselig gewordener Silikonfuge erinnert.

Mundhaptik: Was bei Baba Yagas gekräuselten Sackhaaren soll DAS denn sein? Was hatte ich erwartet? Etwas knackig-crispiges doch sicher, Karamell und Haselnuss eben, und etwas cremiges von der Schokoladenhülle. Und was bekomme ich? Bröselige Silkonfuge trifft es schon ganz gut. Dazu aber auch die rausgeprokelte und mit Hirschhorngelatine verspackte Füllung einer von drei Generationen Thälmannpionieranführern speckiggetretenen Birkenstocklatsche und das mehlig-bräsige Gekletsche von in reichlich Kartoffelstärke gestockten Arbeiterschweißes. Das ist schon fast beeindruckend, eine so kontraintuitive und abartig unattraktive Mundhaptik muß man erstmal hinbekommen.

Geschmack: Ganz, ganz köstlich!

Schijerz!

Vielleicht dachte man sich, es wäre hilfreich, auf die Riegelverpackung zu schreiben, wonach Bambina überhaupt gar nicht schmeckt?! Das käme sehr gut hin, denn ich habe noch nie etwas gegessen, daß weniger nach der wohlbekannten und zurecht beliebten Trias Karamell, Haselnuss und Schokolade schmeckt. Stattdessen kann man den impertinenten Fehlgeschmack dieses miesen, ausgeleierten Riegelflittchens nur bezeichnen, als so muffig wie ein ausgewachsener Wolf unter Ommas Polyeethylenrock aus dem Textilkombinat Zwickau, so katastrophal alt geworden wie die Scheibe formalingetränkten Graubrots, die man neulich beim Restaurieren in Lenins linker Innentasche fand, und so elend ranzig wie der mit Mümmesen vermantschte Maukenmölm eines smogatmenden Pekinger Barfußgängers.

Fazit: Bambina is für misch ABFALL! Ich schmeiß die Scheise aus’m Fenstor naus!