Freitag, 25. Januar 2013

Riegelverkostung - Double Decker

Was steht drauf: "Cadbury Milk Chocolate with a soft, chewy nougat top & crunchy cereal bottom"

Hüftgoldfaktor: 275 Kalorien dat Stück

Erster Eindruck: Auffällige, leuchtend-orangene Umverpackung. Liegt relativ schwer in der Hand, was durch leichte Überformatigkeit sowohl in Länge als auch Umfang des Riegels begründet ist. Im Format ist Double Decker keinem gängigen Riegel ähnlich. Nach Öffnen der Verpackung empfängt den Verzehrwilligen Schokoladengeruch. Die Oberfläche des Riegels ist ganz leicht gewellt, deutlich weniger als z.B. bei Mars und als hervorstechendes Strukturmerkmal fallen zwei längsverlaufende Schokograte oder -finnen auf, die sich nahezu parallel im Abstand von ca. 1,25 cm über den gesamten Korpus ziehen.

Mundhaptik: Zweiphasiger Anbiss. Die oberen Schneidezähne durchdringen sofort die obere, weiche Nougatphase des Riegels während die unteren Schneidezähne an der härterleibigen, weil Knuspergut enthaltenden Unterphase zunächst dezeleriert werden. Sobald die oberen Schneidezähne die Unterphase erreicht und mit den unteren Zähnen zusammen in die "Zange" nehmen, gibt jene nach und zerbirst knuspernd. Der Name des Riegels ist insofern gutgewählt, als sich im Querschnitt (oder -biss?) tatsächlich zwei sehr gut abgrenzbare Bereiche erkennen lassen. Oben eine Schicht goldbrauner leicht an Nuts erinnernder Nougatmasse, unten in ein Bett aus relativ starrer Schokocreme eingebettete Cereal-Spheroide, die in Konsistenz und Aussehen ein wenig an Puffreis erinnern. Ungewöhnlich, aber nicht schlecht. So auch beim Kaugefühl, da sich auch im Mund und beim Rearrangieren des Bissens im Mundraum die zwei haptisch völlig unterschiedlichen Phasen noch lange unterscheiden lassen, bevor sie zu einer homogenen Masse zusammengekaut sind. Während also das Nougat im Mund mit seiner üblichen zähen Weiche auftritt, erzeugt jede Beißbewegung einen Knuspereffekt durch die zerkrachenden Spheroiden. Schön.

Geschmack: Lecker und ungewöhnlich und gar nicht mal so süß. Mit nichts leicht vergleichbar. Man schmeckt das Nougat und die Schokolade heraus, die Cerealien eher weniger. Nougat und Schokomischung sind gut aufeinander abgestimmt und so ergibt sich ein vollmundig-ausgewogenes kleines Schmeckfest.

Fazit: Prima und mal was anderes. Darf es in Deutschland auch ruhig geben.



















Ab dieser Ausgabe wird es immer einmal wieder auch Photos von Riegelpräsentation und -verkostung durch meine bezaubernde Verkostungsassisstentin Charlott geben:



































Zitat: "Schmeckt mir!"


















Hier wunderschön zu sehen: die zwei Phasen des Riegels

Freitag, 18. Januar 2013

Riegelverkostung - Time Out

Was steht drauf: "Milk Chocolate covered Wafer Fingers with Milk Chocolate Centres"

Hüftgoldfaktor: 85 Kalorien pro Einzelriegel (also x 2)

Erster Eindruck: Schon beim In-die-Hand-Nehmen der Verpackung wirkt das ganze sehr leicht und fragil. Die Farbe der zwei Einzelriegel oder "Finger" enthaltenden Verpackung soll sicher so etwas wie "luftig-leicht" suggerieren. Der Einzelriegel selbst ist ebenfalls sehr leicht, recht schmal und erinnert in Form, der nur ganz marginal bewegten Oberfläche sowie Schokofarbe an eine Mischung aus KitKat und Banjo. Der Geruch ist allerdings ausschließlich schokoladig.

Mundhaptik: Der Abbiss ist nichtüberraschenderweise knusprig-krümelig und wie eine Mischung aus KitKat und Duplo. Wenn man die Bißstelle betrachtet, erklärt sich auch die Leichtigkeit des Riegels: die unten und oben liegenden und von Schokolade umhüllten Waffelschichten begrenzen je zur Mitte hin ein "Schokoladenzentrum", das sich aber nicht als massiver Schokokern manifestiert, sondern als ein Stratum von in Schleifen oder Wellen gelegten und in dieser Form erstarrten feinen Schokoladenblättern. Da die Waffeln starr sind und sich nicht der unter/über ihnen liegenden Form anschmiegen, ergeben sich durch jene Formen zahlreiche luftgefüllte Hohlräume, die das ganze wie einen Vogelknochen leicht und luftig machen. 

Geschmack: Sehr lecker und wieder vergleichbar mit einer Mischung aus KitKat (40%)  und Duplo (60%). Nicht gar so süß, lecker schoko-knusperwaffelig und ohne die Schwere  einer Nougatschicht.

Fazit:  Köstlicher und in jeder Hinsicht leichter kleiner Pausenriegel mit idealem Format (Duplo ist zu wenig, KitKat ist zuviel). Empfehlenswert und Marktlücke in D.


Freitag, 11. Januar 2013

Riegelverkostung - Starbar

Was steht drauf: "A Chewy Cosmos of Peanuts and Caramel"
(zum Glück kein prätentiöses Gewäsch)

Hüftgoldfaktor: 250 Kalorien dat Stück

Erster Eindruck: In Farbe (sowohl der Umverpackung als auch der Schokohülle) und Gestalt dem Erdnussriegel "Wonderbar" nicht unähnlich, das bedeutet, der Riegel sieht aus wie ein etwas zu breit geratener Raider (ja, für mich heißt es immer noch und wird es immer: Raider!)-Einzelriegel. Der Riegel also von milchschokobrauner Farbe mit leicht gewellter Oberfläche und mit ausschließlich Schokogeruch (warum man keine Erdnuss riecht, wird sich dem geneigten Leser in Kürze erschließen).

Mundhaptik: Kein (zumindest durch den Vater dieser Zeilen wahrnehmbarer) Unterschied zu Wonderbar. Man beißt also zunächst durch eine dünne Schokoschicht, dann durch eine dünne Karamell-Schicht (die jedwedes olfaktorisch wahrnehmbare Erdnussaroma nach außen abschirmt, s.o.) und dann in einen "Kosmos" aus Erdnussbutter, in dem asteroidäre Erdnussfragmente in ewiger Bewegungslosigkeit wie in einem Standbild schweben. Das Kaugefühl ist genau wie beim Wonderbar: man hat das dumpf-breiige der Erdnussbutter, gelegentliches Knacksen der Erdnusssplitter und eine leichte Zähigkeit durch das Karamell. Kauen bedeutet hier also Arbeit. Der Abbiss ist nicht sauber, sondern gestaltet sich leicht Fäden ziehend wie bröselnd. Im Querschnitt sieht der Riegel interessant aus: ein äußerer Orbit von Schokolade umgibt fast kreisförmig einen inneren Karamelloidgürtel den, wie dunkle Materie oder beiger Äther (nicht das Lösemittel, das hypothetische Medium) die Erdnussbutter ausfüllt, darin die Trümmer längst erloschener aus ihrer Nussgestalt geschmetterter Erdnusstrümmer.

Geschmack: Ich weiß, ich wiederhole mich, aber es ist nun mal der (!) Wahrheit: wie Wonderbar. D.h. der Riegel ist durch das spezielle und volumenanteilsmäßig vorherrschende Aroma der Erdnussbutter nicht so süß und sehr erdnussig, wobei eher erdnuss-butterig als erdnuss-nussig. Schokolade und Karamell sind geschmacklich, wie so häufig, auf Randnotencharakter reduziert, tragen höchstens unspezifische Süße und ansonsten v.a. strukturbildende Merkmale bei. Wer Wonderbar mag, mag auch Starbar.

Fazit: Die ausländische (und etwas lyrischere) Variante von Wonderbar: der "Sternenriegel" mit einem "kauigen Kosmos von Karamell und Erdnuss" eben. Von Erdnussfreunden für Erdnussfreunde (und ein sicheres Mordinstrument bei Erdnussallergie).


Montag, 7. Januar 2013

Riegelverkostung - PayDay

Was steht drauf: "Peanut Caramel bar"

Hüftgoldfaktor: 240 Kalorien dat Stück

Erster Eindruck: Es scheint drin zu sein, was drauf steht. Der Verpackung entnimmt man mittels Karamell-Masse zusammengehaltene Erdnüsse. Mehr nicht. Dadurch ergibt sich zwanglos das unregelmässige und keine inneren Geheimnisse verbergende Erscheinungsbild des Riegels. Er ähnelt in der Farbe grob Mr.Tom, ist aber keineswegs so glatt und kantig. PayDay riecht vor allem nach Erdnuß.

Mundhaptik: Witzig. Beim ersten Abbeißen hat es ein wenig an den Zähnen "gequietscht", wie das bei den gesalzenen Erdnüssen aus der Dose schon mal passiert. Der Abbiss ist eher zäh aber ohne Fäden (also keineswegs knackig-bröselnd wie bei Mr. Tom) und im Kaugefühl bestätigt sich das. Das Karamell wirkt leicht toffeeig, die Erdnüsse klar erkenn- und zerbeißbar.

Geschmack: Nur wenig süß, dazu etwas salzig und natürlich sehr erdnussig (wenngleich ich einräumen muss, daß die Nüsse in meinem speziellen Exemplar doch schon ein wenig mit der Ränze flirteten). Das Karamell schmeckt eigentlich gar nicht selbt heraus sondern generiert lediglich die komplementäre Süße.

Fazit: Viel "purer" läßt sich Erd(ge)nuss wohl nicht mehr in Riegelform darbieten. Nicht massenkompatibel und eher für Puristen und Erdnussaficionados.