Sonntag, 28. August 2016

Riegelverkostung - Snickers White

Was steht drauf: Limited Edition

Hüftgoldfaktor: behält man im Hause Snickers (wohl aus PR-Gründen?) lieber für sich

Erster Eindruck: Huch, ein Politikum! Dachte ich, als ich dieses arisch-weißen Bürschleins, das mir da zum Verzehr angetragen wurde, ansichtig ward. Nicht nur erinnert das in weißen Lettern auf einen Grund im Braun des Originals gesetzte „WHITE“ unter dem eigentlichen Produktnamen an die segregatorischen Gepflogenheiten jener unappetitlichen Epochen, in denen es tatsächlich ein Snickers nur für Weiße hätte geben können. Zusammen mit „Limited Edition“ wirkt „white“ natürlich auch wie ein Abgesang, wie die Ankündigung einer letzten, süßen Eulogie auf eine aussterbende, überholte und ohne die Erhaltungsbemühungen einiger unverdrossener Hobbykuratoren längst verblichen sein würdenden Art, für die dieser Riegelfreund das Naschwerkpendant einer schützenden aber zugleich ausstellenden Vitrine darstellt.
Wenn man ihm dann das Mäntlein auszieht, verstärkt sich der Eindruck arachaisch-musealer Vergänglichkeit gepaart mit dem wortlosen Vorwurf an uns Pigmentarme noch, denn auf dem falben Korpus finden sich nicht die vom Original bekannten unregelmäßigen Wellenkämme, sondern regelmäßig angeordnete Strukturen, deren ikonographisches Vorbild nur die wiederkehrenden Jagdwaffen der australischen Ureinwohner gewesen sein können, die ihnen doch keinen Schutz vor den fahlen Land- und Kinderräubern, die von der See kamen, verschaffen konnten.
Olfaktorisch bietet sich eine Mischung aus unverkennbarer Erdnussnote mit dieser immer leicht plastinösen, unecht weil imitiert wirkenden Geruchskomponente weißer Schokolade.

Mundhaptik: Wegen des dem Original sehr ähnlichen inneren Aufbaus, einer auf einer zwar weißen aber in ihrer Konsistenz von der originalbraunen nicht unterscheidbaren Candycreme getragenen Karamelschicht, in die halbe Erdnüsse eingebettet sind, das ganze umhüllt von weißer statt brauner Schokolade, ist die Mundhaptik dieses kleinen Schlemmeralbinos kaum von einem Wildtyp-Snickers zu unterscheiden. Einzig die nuancenhaften und eben vernachlässigbaren Unterschiede zwischen weißer und brauner Schokolade in Schmelz- und Fließverhalten, Kauwiderstand und Zahnhaftungstendenz könnten von einem Kenner erkannt und würden nur von einem üblen Eiferer und Ideologen bis zur Bedeutsamkeit hochgejazzt bzw. –genegermusikt werden. Und nur darum geht es hier: die Nichtigkeit der Unterschiede zwischen braun und weiß zu betonen, die doch hinter das gemeinsame Entsprungensein aus derselben gütigen, schattenspendenden und braun wie weiß nährenden Mutterpflanze wie eine kleinliche, pedantische und unbedeutende Randnotiz zurücktreten.

Geschmack: Nunja. Wie Snickers mit weißer Schokolade, halt.

Fazit: Der Michael-Jackson unter den Schokoriegeln. Muß man mögen, ist aber in weiß auch nicht schlechter oder besser als in braun.


In other words:
Jamona! This bar ain’t a thriller
it just lost a bit choclate and added vanilla.
Hooohoooo! *grabshiscrotch*




















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