Was steht drauf: The tiniest bubbles, the biggest taste. Aerated
Cadbury chocolate bar.
Hüftgoldfaktor:
199 Kalorien dat Stück (nicht 198, nicht 200).
Erster Eindruck: Eine
gewisse kognitive Dissonanz bemächtigte sich meiner, bei der ersten Inaugenscheinnahme
dieses unedlen und leichtgewichtigen (Namens)Vetters seines goldenenVorgängers, denn während die wie pralle knallrote weißumrandete Zirkusballons
(das „a“ hat tatsächlich sogar ein kleines Ventil zum Aufblasen) wirkenden
wispa-Buchstaben auf einem metallic-violetten Hintergrund unordentlich und so
wenig seriös wie akademisch anmuten und am ehesten an die nachlässig
ausgesägten und angepinselten Holzbuchstaben auf dem Kastenwagen eines
reisenden Zahnreißers und Schlangenölverkäufers aus dem wilden Westen erinnern,
wird man im gleichen Zug qua Aufschrift höchst präzise, gelehrt und
superlativreich informiert, daß es sich beim vorliegenden um einen
lufteinschlussdurchwirkten Cadbury-Schokoladenriegel bei minimaler
durchschnittlicher Lufteinschlussgröße und maximaler zu erwartender
Geschmackssensationalistik handle. Ja, dasisdoch irgendwie, …. ne?
Die partielle Enthüllung legt dann einen eher flachen,
schwach oberflächenstrukturierten, trapezoiden Riegelkorpus frei, der sofort
ein distinktes, einladendes Cadbury-Schokoladenaroma verbreitet.
Mundhaptik: Schon
der erste Anbiß versetzt den geneigten Nascher ob der luftigen Leichtigkeit,
die einem das Innere von wispa entgegenküßt, auf ätherisch zarten Schwingen in linde
Wolkenhöhen, wo es einen nicht überraschen würde, einem weiß-gefiederten
Fluggefährten zu begegnen, dem man darob etwa folgende Zeilen zuzu“wispa“n sich
genötigt sähe:
Die Beschwingtheit, durch bereits Getanes
leicht und ungebunden hinzugeh’n,
gleicht dem eleganten Flug des Schwanes
und das Wispa, dieser Riegel der in Weiten
uns’res Munds das Schmelzen will erfleh’n,
seinem stolzen, leisen Hinwärtsgleiten,
durch die Lüfte, die ihn sanft empfingen
und sich glücklich unter seinen Schwingen
rauschend an ihn schmiegen, Flug um Flug,
während Wispa, köstlich, leicht und lecker,
den Schmausenden erhöht zum frohen Schmecker,
der dies Wort vergißt: es ist genug!
Die Anpreisung auf der Verpackung verspricht also nicht zu
viel: selten (auch nicht bei einheimischen „Luftschokoladen“) naschte es sich
so zart-luftig-fluffig-sähmig-schmelzend.
Geschmack: Über
den Wolken, muß die Schoki besonders gut sein! Mit seiner fokussierten und
zugleich sphärischen Schokoladigkeit und dem vollmundigen und zugleich sublimen
Schmelz kann man den Geschmack dieses Luftikus unter den Schokoriegeln wohl nur
vergleichen mit dem Erlebnis, das man genösse, wenn einem ein Luftelementar,
das von einem enigmatischen und gefeierten Starpatissier und Teilzeitdruiden in
milder Mondnacht unter einer Kakaopalme heraufbeschworen wurde, eine Nocke von
dessen allerfeinster Mousse au Chocolat auf die Zunge tupfen würde. Als
Soundtrack zum Riegelverzehr eignet sich Bachs berühmte Air, die natürlich
nichts mit Luft zu tun hat, aber genauso gut klingt, wie Wispa schmeckt.