Samstag, 6. April 2013

Riegelverkostung - Picnic

Da wähnt man sich riegelbeschreibenderweise gerade auf's Altenteil zurückgezogen, da überreicht einem eine wohlmeinende Mäzenin eine Handvoll neuer, unbekannter Riegel. So muß ich denn wieder aufbrechen ins Land des unbekannten Schmeckens. Heute breche ich auf und an.

Was steht drauf: A feast-full of peanuts, caramel and raisins

Hüftgoldfaktor
: 230 Kalorien dat Stück

Erster Eindruck: Ein Cadbury-Produkt, dessen Name und einem von der Verpackung förmlich entgegen geschleuderte Erdnüsse und Rosinen zu sich selbst anhalten. Nun gut, machen wir also eine Picknickpause und reißen diesen kleinen Schlawiner auf: die Riegelform und pockige -oberfläche erinnern am ehesten an Lion, wenngleich der Korpus etwas länger sowie weniger gedrungen und wuchtig daherkommt und in den cadburyschokoladigen Grundgeruch gaukelt bereits eine zart traubensaure Anspielung hinein.

Mundhaptik: Picnic beißt sich im Grunde genommen wie ein schlankerformatiges Lion, dessen Aussehen es ja bereits hat: d.h. ein Stapel von den Riegel der Länge nach durchmessenden und von zähem Karamell abgegrenzten und umgebenen Waffellamellen bildet den Kern von Picnic, der dem Abbiss auch die liontypische, knusprig-zähe Hand- bzw. Zahnfestigkeit verleiht. Auf und um den Stapel herum wurden Erdnüsse und Rosinen in regelloser Manier angeordnet und durch den Schokoüberzug an ihre Stelle gebannt.
Es kaut sich, als hätte man dem Esser zu einem kleinen Bissen Lion noch das etwa in einer Makakenfaust unterbringbare Volumen Studentenfutters derjenigen Variante, die nicht, zeitgeisthörigen Anwandlungen folgend, um den Rosinenanteil bereinigt wurde, in den Mund hinzugeworfen, was den  lionesken Zähknusper also um gelegentliches Erdnussknacken und rosinenweiche Nachgeblichkeit bereichert.

Geschmack: Sehr lecker. Immerhin vereinigt Picnic in sich die Qualitäten eines durchweg annehmbaren Schokoriegels (Lion) mit den sich ergänzenden Tugenden gutaltmodischen Studentenfutters, zweier Erzeugnisse, die ich als Bestandteile eines spontan in Angriff genommenen Picknicks durchaus nicht fehl am Platze fände. Gegen die Windmühlenflügel der Lion-Tonika schmecken also der zwar typisch hier jedoch eher subdominant auftretende Erdnussritter auf einer durch ihre Fruchtfrische kontrapunktischen Rosin(ant)e an. Das jedoch keineswegs vergeblich und von trauriger Gestalt.

Fazit: Diese schlüssige Kombination wunderbar aufeinander abgestimmter Komponenten dürfte den Horizont zahlreicher Riegelfreunde bereichern. Man sollte einfach öfter ein Picnic machen. 






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