Freitag, 15. August 2025

Riegelverkostung – Milky La Ibérica

Die vorliegende Riegelnaschware wurde von der muy estimada Señora Jaqui aus dem Land der Inka importiert und mir zu Verkostungszwecken freundlichst zur Verfügung gestellt. Dafür Dank.   

 Was steht drauf:  Chocolate con leche 40% cacao con pecanas y edulcorante, sin azucares añadidos

 Hüftgoldfaktor: yo que sé? No importa ni mierda…

 Erster Eindruck: Wirkt ja schon ein wenig arrogant und kolonial-großspurig, der Milky La Ibérica, der sich zwar in Perús Arequipa herstellen ließ aber die iberische Her- oder Abkunft in stolz geschwungener, knallroter Schreibschrift auf der Hülle zur Schau stellt und den wohl antizipierten peruanischen Esser, der ja statistisch durchaus eher adipös ist, nicht mit solch für sein einfaches Gemüt nur verwirrenden Angaben zur Kalorienfracht verunsichert und mithin künstlich dumm hält: das, mein guter, einfacher Mann, brauchst Du nicht zu wissen, iß den Riegel und sei’s zufrieden, scheint er vermitteln zu wollen.

Diese hochnäsig-prätentiöse Attitüde setzt sich auch beim ausgepackten Barren fort, dessen fünf akkuraten Abbißquadern, die von einem ordentlich gestreiften Schokofundament sich absetzen, verschiedene Protzgravuren, darunter zur mehr als 100-jährigen Geschichte von des Riegelmachers Werken,  eingetrieben sind. Und dann auch noch Pekannüsse und was zum livrierten Domestiken auch immer „Edulcorantes“ sein sollen…

 Mundhaptik: Man kennt das ja: da steht so eine Protzproletenpenisprothesenkutsche, mit hochglänzen Alufelgen, aggressivem Heckspoiler, extrabreiten Schlappen, windschnittig und edel geschwungenen Linien und perlmattschimmernder Lackierung, deren Dach etwa auf der Höhe der eigenen Kniescheibe liegt und noch während man die Flügeltür aufklappt und noch überlegt, WIE mikroskopisch wohl das zu kompensierende Appendixelchen ihres Besitzers sein möge, fragt man sich, wie man DA denn bitte rein passen und bequem Platz finden soll. Und dann stellt man fest, daß das weder möglich ist noch je in der Absicht des Konstrukteurs lag. Dem Äußeren wurde das Innere geopfert, der Schale das Fruchtfleisch, dem Schädelknochen das Hirn, außen bling-bling und shiny-shine, innen unkommodes Krauchen und Stauchen, prekäres Klemmen, Biegen und Winkeln. Dergleichen können nur seelenentkernte, wesenshohle Anscheinheischer, essenzlose Prosperitätsprätendenten und Pillemannexteriorisierer wollen oder auch bloß in Kauf nehmen, aber kein Mensch von Welt, Geschmack, Charakter und Herzensbildung.

So wie die bröckelig-mompfig-unsmoothe Mundhaptik von Milky.

 Geschmack: Und fahren kann er auch nicht, der bekackte Pimmelzwerg…. Verzeihung… der elogenunwürdige und unbravouröse fulminant Mirkogenitalisierte! Milky schmeckt so, wie sich das ruckelige, hakelige, holprige Motilitätsgestotter anfühlt, das jene sich in völliger Externalisierung erschöpft und ausgebrannt habende Knallchargen derlei hochgezüchteten und weit mehr als ihre schmerzhaft begrenzten Fahrfertigkeiten fordernden Protzboliden abzuquälen vermögen. Milky schmeckt wie der im falschen Gang kojotig aufheulende Riesenmotor und das kreischend-knarzkrachende Getriebe, dem man mit dem Schalthebel Gewalt antut, klingen. Milky schmeckt, wie die kompetenzmangelshalber bei Vollgas durchdrehenden und sich qualmend in den Asphalt schmelzenden Pneus und wie die ungelöste und darob langsam zu Oxid verglühende Handbremse riechen. Also sicher attraktiv für den einen oder anderen Chauvi, neureichen Kulturhöhlenmenschen und sonstigen Unflat aber sicher nicht für einen Menschen von Welt, Geschmack, Charakter und Herzensbildung.

Fazit:Außen hui... innen... Sie ahnen es sicher.



 

 

 

Montag, 11. August 2025

Riegelverkostung – Privilegio Manjar

Die vorliegende Riegelnaschware wurde von der muy estimada Señora Jaqui aus dem Land der Inka importiert und mir zu Verkostungszwecken freundlichst zur Verfügung gestellt. Dafür Dank.  

Was steht drauf:  Tableta con cobertura sabor a chocolate rellena de manjar blanco

Hüftgoldfaktor: 113 Kalorien dat Stück

Erster Eindruck: „Gruß aus der Küche, oder was?“, dachte ich, als ich mir das Schokoriegeläquivalent jener Möwenschisskleckse auf Riesentellern in der Haut Cousine- Gastronomie in Form dieses 29g-Mickerlings aus dem Land der Inka vorlegte. Weniger ist weniger weiß ja schon der Herr V. Olksmund, in diesem Fall aber, so spricht die Riegelverpackung, sei es vielmehr ein Privileg, daß es überhaupt was gibt und angeedelt von vornehmer Zurücknahme wirkt auch die Verpackung, auf der auf schwarzer Wappentafel der Riegelname vor einer mahagonibraun unterlegten, eleganten Darstellung des innewohnenden Riegulanten.

Seines kleidsamen Habits entledigt kommt der Schmächtling als etwas grobschlächtig geformter, vierhöckriger wenn nicht -schrötiger, kanntiger Barren mit tiefen Schluchten, wenn nicht Abgründen zwischen den hochgestellten Schokoplateaus daher. Die Parallele zu jenen sich für Adelig oder doch wenigstens nobel haltenden Gestalten liegt nahe, die ihre groben, unfeinen, abgründigen, bisweilen gar häßlichen Innerlichkeiten wohlweislich in edles Tuch und schönen und hier sogar schokoduftenden Schein hüllen. Doch wehe, man beißt schaut hinein…

Mundhaptik: Dann wird die Täuschung offenbar, der trügende Schein wird aufgehoben, die Schuppen fallen von den Augen, denn die Zähne, knackigen Schokowiderstand und darunter edelzähes Fluidum erwartend, durchdringen nur mehr eine schlaffe, nachgiebige Schokoladenschicht, und finden sich hernach in einer amorphen, breiigen undifferenzierten Mantsche wieder. Darin und darauf herumzukauen ist ähnlich erbaulich, wie wenn man einer jener gelegentlich anzutreffenden haltungs- und spannungsarmen Bücklingsfiguren die widerwillig und windschief hingehaltene, klamm-feuchte, laffe, totfischartige Flossenhand zu schütteln versucht, dann feststellt, daß das schlabberig-kraftlose Ding vom Schütteln womöglich abrisse, es dann nur kurz umfasst und - innerlich entsetzt – gleich wieder fahren lässt , den Wunsch, den imaginären Fischgeruch von der eigenen Hand abzuspülen gerade noch unterdrückend.

Geschmack: Manjar sano in corpore sano, sagt ja die Frau Studienrätin V. Olksmund-Bildungsbürger und wer wolle ihr da widersprechen? Es kann also nicht wunder nehmen, daß in diesem kränklich-welken Riegelleib nur ein ebenso verblichenes, schales und nicht ein Iota der seiner Urmasse, dem mächtigen „Manjar Blanco“, durchaus innwohnenden Pracht, Opulenz und Herrlichkeit zurückbehalten habendes Furz-und-Friedrich-Fluidum wohnt. Durch ein unbekanntes aber sicher schreckliches Schicksal sind dieser mediokren Mampfschmieraille alle jener Ursubstanz eigentlich möglichen Wonnen genommen und lediglich vulgäre Süße, irritante Fehlaromen und eine zum Himmel weinende aber entschieden ungestillt bleibende Sehnsucht nach wenigstens einem kleinen bißchen Karamell gelassen worden.

Fazit: Privilegio essen zu müssen ist sowas von kein Privileg. La puta que te parío!!!