Freitag, 10. Mai 2013

Riegelverkostung - Sport Lunch Power Break


Was steht drauf: Mjölkchokolad med frasiga rån, toffee och hasselnötter

Hüftgoldfaktor: 530 Kalorien dat Stück !!

Erster Eindruck: Uff, der Riegel meint es ernst mit sich und seinem Namen. Nicht nur, daß er genug „Energie“ für eine nicht eben karge Mahlzeit enthält, er tritt in seiner kompromißlos scharfkantigen Quaderform auch als veritabler Klotz von einem Riegel auf. Das Logo ist zweigeteilt in einen sportive Dynamik (Sport Lunch) und einen erdige Kraft (Power Break) andeuten wollenden Teil. Alles an ihm scheint unmißverständlich  mitteilen zu wollen, daß man es mit ihm, Sport Lunch Power Break, nicht mit einem dieser hängeschultrig kalorienverschämten Wellnessschlaffinährkonglomerate sondern mit einem mühelos die ATP-Öfen der Beine selbst eines Marthonisten befeuern könnenden hochverdichteten Minimonument aus reiner Kraftnahrung zu tun habe. Sport Lunch Power Break ist unterteilt in ungeschlacht wirkende, schokoladenumhüllte Einzelverzehreinheiten eher unmundlichen Formats auf deren obere Fläche noch einmal das zum sofortigen Aufbruch zu drängen scheinende und von comichaften Schwunglinien umflorte „Sport Lunch“-Logo eingeprägt ist. Die Schokolade offenbart sich geruchlich erst bei starker Annäherung.


Mundhaptik: Man is(st) konsistent, alles was recht ist. Das Dichteversprechen des Äußeren setzt sich im Inneren des kolossalen Naschwerks fort, indem keine der beiden komplexen Schichten volumenschindende Bläh- oder Schaumelemente enthält. Auf dem  grundsoliden Fundament einer mindestens 1cm dicken nougatisierten Schokoschwelle, in die ein gerüttelt Maß Haselnusssplitter eingelassen sind und die in ihrer Mitte einen Hohlraum umwölbt in den sich ein Strom reichen und fädenziehenden Karamelltoffees einschmiegt, ruht eine ebensofeiste Wechselschicht aus dünnen Nougatschokolade- und Waffellamellen, denen nicht unähnlich, die man in Neapolitanerwaffeln oder auch Duplo antrifft. Belegte man ein Stück Toblerone mit einer halben Neapolitanerwaffel und schlüge seine Zähne in diesen Stapel, wäre man imstande, so meine ich, das Kaugefühl von Sport Lunch bis auf das zähfädige Toffeekaramell in etwa nachzuempfinden. Es kaut sich reichhaltig und arbeitsam, mit angenehm aufeinander abgestimmten knackigen, sahnigen, knusprigen und zäh-kauigen Komponenten, so daß des Riegels Untertitel „Power Break“ als durchaus zureichende Beschreibung erkennbar wird.


Geschmack: Die Reichhaltigkeit des Riegelinhalts läßt einen die korrespondiere Opulenz seines Geschmacks erwarten und man wird nicht enttäuscht. Doch der Riegel schmeckt nicht nur mächtig sondern auch prächtig. Die mannigfachen Komponenten harmonieren dabei so gut, daß ihre Eigenheiten zu einem breit strömenden Gesamtgeschmack verschmelzen, aus dem für den aufmerksam Nachschmeckenden vielleicht ab und zu ein abgrenzbares Charakteristikum aufblitzt aber gleich wieder verschluckt wird, so wie beim Blick aus einem Schnellzug, der nahe an einem einsamen, frommen Dörfchen vorbeirauscht, für einen Lidschlag nur ein Kirchturm im Augenwinkel konkret werden mag, bevor sein Eindruck unverzüglich wieder sich einmengt und verwischt wird in der Verschweifung allen Eilens.

Fazit: ein ausgezeichneter, leckerer Riegel, den allerdings in seiner Gänze am Stück zu verzehren, wohl nur Triathleten vor dem Sprung ins arktische Meer, grobknochigen Salzbergwerkern bei Schichtbeginn und aufzupeppelnden Kachektikern möglich und nahezulegen ist.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen